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Wednesday, 14. April 2004
Massenverblödung am Laufband
Manchmal ist es grausam zuzuschauen. Das fängt beim Fernsehen an, über das tägliche S-Bahnfahren und endet bei der Politik von Bürgerrechtlern.

Aus der Werbung allgemein bekannt ist Q10, wer weiß schon was Q10 alles macht. Im Grunde interessiert es keinen. Frauen haben Creme gekauft mit Q10, weil sie die Haut straffen, Feuchtigkeit spenden und jung halten. In 100 Jahren können wir dann vielleicht auch sagen das Q10 Unsterblichkeit verleiht aber soweit sind die Testreihen noch nicht vorgedrungen, oder besser die Werbung ist noch nicht auf die Idee gekommen das zu vermarkten. Dafür packt die Werbung aber was ganz anderes aus, nachdem jeder Q10 anbietet und mittlerweile auch Männer Q10 anwenden müssen, kann man ja mit Wasser als Inhaltstoff werben; nein nicht Wasser, aber H²O.

Vielleicht sollten man sich H²0, ähnlich Q10 einfach als Pille einwerfen. Oder besser Mineralwasser mit H²0 aber dann müßten wir das Aktive Eisen aus dem Mineralwasser nehmen, weil aktives Eisen sich mit H²0 nicht verträgt, vielleicht unheilvolle kontraproduktive chemische Reaktion (rosten) mit dem passivem, nein es war ja auch hier wieder der aktive Sauerstoff eingeht.

Vielleicht wird in 10 Jahren, das Energiewässerchen, mit stabilisierten Kupfer und dreifach angereichertem H²0 und Kohlerwasserstoff aktiv Blubbern angeboten und ich muss angestochen in den nächsten Supermarkt rennen um mir das fältchenglättende, lebensverlängernde Leitungswasser zukaufen. Oder sind mir sogar mit dieser Idee die Marketinggenossen zuvorgekommen?

Freudig wirbt die berliner S-Bahn Gesellschafft mit einer Preissenkung 2€ statt 2,40. Wie nett denkt man bei sich und bemerkt im Glanze der eingesparten 40 Cent nicht, wie das Pferd neben einem die Hufen hochgehoben zu einer schallenden Ohrfeige angesetzt. Denn wenn ich mit 2,40 noch kreuz und quer durfte, packt man jetzt seinen Notgroschen bei der Rückfahrt aus. Und dann spühr man wie die Wange brennt. Wie sagte man so schön bei dem geschenkten Gaul? Vielleicht sollte man es dann und wann doch einmal tun und entdeckt die fauligen Zähne dabei.

Ähnlich geistreich aber von ganzliche anderem Kalliber sind da Bürgerrechtsorganisationen. Nicht das man mich hier falsch versteht, ich befürworte durchaus die Notwendigkeit dieser Organisationen, nur ist deren Vorgehensweise nicht immer nachvollziehbar. Warum beschweren sich viele von ihen erst ein halbes Jahr nachdem Beschlüsse ergangen sind? Ich betone ausdrücklich "viele"; nicht alle. Die Presse stürzt sich wie die Geier auf jene intelligenten und beachtenswerten Personen, um ihr scheitern an der trägen Regierung mittleidig kommentieren zu dürfen. Und auch eben jene Bewegung bricht seufzend in sich zusammen nach einigen Monaten des Aufständlerdaseins und bearbeitet den nächsten verruchten gemeinen Anfall der Regierungen.

Ich werde mich jetzt auch auf mein eigenes Laufband stellen und noch ein paar Runden drehen, mal sehen was dabei herrauskommt.

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