Wednesday, 25. February 2004
Wie Darf's denn sein?
hive, 20:56h
Sahne-Zucker oder Kaffeweißer?
Wieder eine dieser elementaren Fragen an denen sich hochkarätige Literaten die Seele aus dem Leib geschrieben haben. Ist es eine Geschmacksfrage oder eine Stilfrage?
Geschmacklich gesehen hat Kaffeeweißer etwas von Staubtuch an sich. Die Fragen die sich immer wieder stellen: Wieviel Schuppenleidende bedarf es wohl um ein Glas zusammenzubekommen? Zweite Einkommensquelle für Friseure? Es hat etwas frivoles an sich wenn man in eine Termoskanne 10 Löffel des weißen Staubs hineinschaufelt. Aber abgesehen von einer perfekten Bäunung des Kaffees bringt das nicht wirklich etwas, vielleicht einen etwas süßlichen herben Geschmack, aber das wars.
Sahne-Zucker hingegen macht den Kaffee nicht nur bekömmlich, sondern den geneigten Trinker auch noch dick. Das Portionieren ist erhelblich schwerer, abhängig von Öffnung des Sahnebehälters mal mehr und mal weniger. Das ist etwas unschön, wenn es um den perfekten Braunton des Kaffees geht und mit dem Zucker zusammen läßt sich da nicht wirklich viel gerade biegen. Sahne allerdings mit ihrem höherem Fettgehalt wirkt geschmacksverstärkend und nimmt die Bissigkeit eines eventuell zu stark geratenem Kaffee in der Kombination mit Zucker kann man relativ einfach über Ex&Hopp-Druckbetankung den gewünschten Koffeinspiegel erreichen.
Stilistisch gesehen ist Sahne-Zucker allerdings verboten, oft werden die eben angesprochenen geschmäcklichen Punkte ins Feld gezogen, denn Sahne-Zucker läßt das Temperament, das Armoma und die Würze guten Kaffees gänzlich zu einem einheitlichen Geschmacksbrei klumpen, der den Kaffeegourmet wie einen Blinden ohne Blindenstock irren läßt. Allerdings erhält und das ist unter Koffeinjunkies sehr beliebt, Sahne-Zucker die Trinkbarkeit der Kaffees auch noch im kalten Zustand so muss also kein Tropfen des edlen Anti-Baldrianozids vergeudet werden.
Kaffeeweißer hat bezüglich Stil den absoluten Vorzug. Die wahren Könner führen heiße Debatten ob ein, anderthalb oder ein und ein Viertel Löffel die ideale Bräune hervorbringt. Auch wird der Kaffeeweiß-benutzende Single stetz bevorzugt, denn er kennt seine Schwächen, in diesem speziellen Fall, dass Sahne in seinem Kühlschrank einzig und allein Biokulturen hervorbringen würde. Also beschränkt er sich auf Kaffeeweißer und bietet mit eben jener Entschuldigung seinen Gästen diesen dann auch an. Allgemein wird dieser Single dann als resonabler, ordentlicher Mensch mit mondänem Einschlag bezeichnet.
Wie man sieht ist die Frage nach Sahne-Zucker oder Kaffeeweißer schwerlich entscheidbar, es geht hier um Paradigmen, Weltanschauungen. Und allein aus diesem Grund muss jeder höhere Schreiberling von Zeit zu Zeit sich darüber ausquetschen.
Somit komme ich zum Ende und genieße meinem jetzt kalten Kaffee ..
Wieder eine dieser elementaren Fragen an denen sich hochkarätige Literaten die Seele aus dem Leib geschrieben haben. Ist es eine Geschmacksfrage oder eine Stilfrage?
Geschmacklich gesehen hat Kaffeeweißer etwas von Staubtuch an sich. Die Fragen die sich immer wieder stellen: Wieviel Schuppenleidende bedarf es wohl um ein Glas zusammenzubekommen? Zweite Einkommensquelle für Friseure? Es hat etwas frivoles an sich wenn man in eine Termoskanne 10 Löffel des weißen Staubs hineinschaufelt. Aber abgesehen von einer perfekten Bäunung des Kaffees bringt das nicht wirklich etwas, vielleicht einen etwas süßlichen herben Geschmack, aber das wars.
Sahne-Zucker hingegen macht den Kaffee nicht nur bekömmlich, sondern den geneigten Trinker auch noch dick. Das Portionieren ist erhelblich schwerer, abhängig von Öffnung des Sahnebehälters mal mehr und mal weniger. Das ist etwas unschön, wenn es um den perfekten Braunton des Kaffees geht und mit dem Zucker zusammen läßt sich da nicht wirklich viel gerade biegen. Sahne allerdings mit ihrem höherem Fettgehalt wirkt geschmacksverstärkend und nimmt die Bissigkeit eines eventuell zu stark geratenem Kaffee in der Kombination mit Zucker kann man relativ einfach über Ex&Hopp-Druckbetankung den gewünschten Koffeinspiegel erreichen.
Stilistisch gesehen ist Sahne-Zucker allerdings verboten, oft werden die eben angesprochenen geschmäcklichen Punkte ins Feld gezogen, denn Sahne-Zucker läßt das Temperament, das Armoma und die Würze guten Kaffees gänzlich zu einem einheitlichen Geschmacksbrei klumpen, der den Kaffeegourmet wie einen Blinden ohne Blindenstock irren läßt. Allerdings erhält und das ist unter Koffeinjunkies sehr beliebt, Sahne-Zucker die Trinkbarkeit der Kaffees auch noch im kalten Zustand so muss also kein Tropfen des edlen Anti-Baldrianozids vergeudet werden.
Kaffeeweißer hat bezüglich Stil den absoluten Vorzug. Die wahren Könner führen heiße Debatten ob ein, anderthalb oder ein und ein Viertel Löffel die ideale Bräune hervorbringt. Auch wird der Kaffeeweiß-benutzende Single stetz bevorzugt, denn er kennt seine Schwächen, in diesem speziellen Fall, dass Sahne in seinem Kühlschrank einzig und allein Biokulturen hervorbringen würde. Also beschränkt er sich auf Kaffeeweißer und bietet mit eben jener Entschuldigung seinen Gästen diesen dann auch an. Allgemein wird dieser Single dann als resonabler, ordentlicher Mensch mit mondänem Einschlag bezeichnet.
Wie man sieht ist die Frage nach Sahne-Zucker oder Kaffeeweißer schwerlich entscheidbar, es geht hier um Paradigmen, Weltanschauungen. Und allein aus diesem Grund muss jeder höhere Schreiberling von Zeit zu Zeit sich darüber ausquetschen.
Somit komme ich zum Ende und genieße meinem jetzt kalten Kaffee ..
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